
Freitag, 29. August – Arbeitsstress und eine dünnes Nervenkostüm machen auch ruhige Tage zu Herausforderungen
Der Morgen begann damit, dass ich mich leise aus dem Zimmer geschlichen habe, damit Le noch weiterschlafen konnte. Li war schon wieder im Lego-Fieber und wollte unbedingt an seinem großen Schiff weiterbauen. Opa hatte ihm das versprochen, aber um sieben Uhr war er natürlich noch nicht einsatzbereit. Also begnügte sich Li erst einmal mit dem Beiboot, baute den Kran und später am Tag auch noch das Wrack und den Hubschrauber allein. Ein Rotorblatt ist leider verschwunden – hoffentlich taucht es wieder auf.
Le durfte ausschlafen und ging mit Oma auf den Markt. Er war dort sehr schüchtern und sprach kaum, entschied sich aber für eine Wurst und ein Croissant und bedankte sich sogar. Oma meinte, es sei ein richtig niedlicher Einkauf gewesen.
Ich selbst saß am Schreibtisch und habe den OX100-Teil1 endlich abgeschlossen. Zwar hat es eine Stunde länger gedauert, weil ein Screenshot mich fast wahnsinnig gemacht hat, aber am Ende war das Ergebnis gut. Montag wird es angeschaut, und ich bin zufrieden. Bis 14 Uhr war ich damit beschäftigt.
Danach gab es Waffeln, und eigentlich wollte ich mit den Kindern raus. Aber draußen ging alles drunter und drüber: Kaum zehn Minuten unterwegs, musste Le zurück wegen „Kacki“. Keine fünf Minuten später rannte Li einfach nach Hause – Omas Standpauke, dass man nicht einfach weglaufen darf, hatte gesessen. Kurz darauf folgten wir, weil Le Hunger bekam. Also war das Abenteuer schon vorbei.

Zum Abendessen grillte Opa. Alle hatten Hunger, und es schmeckte richtig gut. Danach brachte ich die Kinder ins Bett. Le rannte wie immer weg und bekam eine Heulattacke, weil er so müde war. Li war dagegen sehr lieb, spielte noch ein wenig mit seinem Boot und schlief dann entspannt ein.

Mir selbst hing der Tag nach. Schule doof, Kita doof, alles doof – so fühlte es sich an. Ich hatte schon gar keine Lust mehr auf den Umzug. Kathi hörte sich zwar mein Gejammer an, war aber selbst mitten in ihrem Umzug. Schließlich telefonierte ich mit Eike. Wir redeten über Arbeit, Sport, Alltag, die nervige Kita-Situation und sogar über Mario Kart. Er meinte, er sei im Moment ziemlich glücklich, weil er alles gut ausbalancieren kann – Familie, Sport, Arbeit. Das Gespräch tat mir gut.

Später sprach ich noch mit Mama, die auch nicht gut drauf war. Papa ist im Moment so jähzornig, dass es alle belastet. Li hat wohl sogar selbst gesagt, dass Opa aufhören soll, immer mit Oma zu schimpfen, und dass er sie in Ruhe lassen soll. So süß und gleichzeitig traurig.
Jetzt freuen wir uns auf den Umzug morgen. Oma hat alles vorbereitet: einen riesigen Buttermilchkuchen gebacken, Wraps gerichtet, Fladenbrot vom Markt besorgt. Sie denkt an alles. Opa wird kurz auf die Kinder aufpassen, während wir eine Fuhre runtertragen. Mal sehen, wie viel ich helfen kann.
Es ist 23 Uhr – heute gehe ich früher schlafen.

